Der Hortulus des Walahfrid Strabo, ein mittelalterlicher Kräutergarten
Einige der heute bekannten Nutzpflanzen waren auch schon im Mittelalter in den Gärten zu finden. Darunter sind Lauch, Rettiche, Kraut und Möhren, aber auch viele Kräuter. Aufschluß über das damals vorhandene Pflanzenspektrum geben drei verschiedene Quellen:
- das „Capitulare de villis“, die Landgüterverordnung aus der Zeit von Karl dem Großen (um 747-814),
- der St. Galler Klosterplan und
- das Gedicht „De cultura hortorum“, kurz „Hortulus“, aus dem 9. Jahrhundert.
Schöpfer des „Hortulus“ war Walahfrid Strabo (um 808-849), Abt des Klosters Reichenau am Bodensee.
Im „Hortulus“ schildert Strabo die Beobachtungen und praktischen Erfahrungen, die er in seinem eigenen Klostergarten gesammelt hat. Der Nutzen der Pflanzen wird dabei ebenso beschrieben wie ihre Schönheit oder Symbolkraft. Außerdem kommt in Strabos Gedicht zum Ausdruck, welche Heilwirkungen man damals den einzelnen Kräutern zusagte.
Heilkräutergarten aus 24 Pflanzen
Strabo hatte für sein Gedicht einen Heilkräutergarten mit 24 verschiedenen Beeten vor Augen. Die verschiedenen Pflanzen werden dabei im Gedicht in jeweils eigenen Kapiteln behandelt. Ein solcher Garten ist übrigens auf der Bodenseeinsel Reichenau angelegt und kann besichtigt werden.
Bitte klicken Sie auf die Pflanzenbilder, um zum entsprechenden Kapitel im Gedicht zu gelangen.